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Immobilie im Ausland finanzieren - welche Bank ist die richtige?

Von Benjamin Steiner
Lesezeit: 5 minutes

Erfahren Sie, welche Banken Auslandsimmobilien für Schweizer finanzieren und welche Alternativen es gibt. Wir bieten umfassende Tipps und Lösungen für Ihre Immobilienfinanzierung im Ausland.

Das Wichtigste in Kürze
  • Schweizer Banken finanzieren in der Regel keine Auslandsimmobilien, mit wenigen Ausnahmen in den Grenzregionen.

  • Alternativen zur Finanzierung mit einer Schweizer Bank sind lokale Banken, Eigenkapital oder vermögensbasierte Finanzierungen, etwa durch die Beleihung von Schweizer Immobilien.

  • Wechselkursschwankungen, rechtliche Unterschiede und steuerliche Aspekte sind zentrale Herausforderungen beim Kauf einer Immobilie im Ausland.

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Finanzierung von Immobilien im Ausland

Der Kauf einer Immobilie im Ausland ist für viele Schweizerinnen und Schweizer eine attraktive Option. Ob als Ferienhaus in Italien, Altersresidenz in Spanien oder Investitionsobjekt in Frankreich – der Gedanke, eine Immobilie jenseits der Landesgrenzen zu besitzen, ist attraktiv. Doch mit dem Erwerb einer Immobilie im Ausland stellen sich einige zentrale Fragen, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung. Welche Bank kommt infrage? Welche Hürden gibt es? Und welche Alternativen bieten sich an? In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte rund um die Finanzierung von Auslandsimmobilien.

Warum eine Immobilie im Ausland kaufen?

Die Motive für den Erwerb einer Immobilie im Ausland sind vielfältig. Für viele steht der Wunsch im Vordergrund, einen Rückzugsort für den Urlaub oder Ruhestand zu schaffen. Andere wiederum sehen Immobilien im Ausland als attraktive Investitionsmöglichkeit, sei es durch Vermietung oder als Teil einer diversifizierten Vermögensstrategie. Gerade in beliebten Ferienregionen wie der Côte d’Azur, der Toskana oder auf den Mittelmeerinseln bieten sich Chancen aufgrund der hohen Nachfrage. 

Allerdings bringt der Kauf von Immobilien im Ausland nicht nur Vorteile. Neben steuerlichen und rechtlichen Aspekten spielt die Finanzierung eine entscheidende Rolle. Da Schweizer Banken bei Auslandsimmobilien grundsätzlich sehr zurückhaltend agieren, bedarf es guter Planung und detaillierter Kenntnisse, um eine passende Lösung zu finden.

 

Herausforderungen bei der Finanzierung von Auslandsimmobilien

Die Finanzierung von Immobilien im Ausland gestaltet sich oft schwieriger als der Kauf in der Schweiz. Ein zentraler Grund dafür ist das inhärente Risiko für Schweizer Banken, das mit Auslandsimmobilien verbunden ist. Die fehlende Möglichkeit, ein Pfandrecht auf Immobilien ausserhalb der Schweiz zu erheben und durchzusetzen, macht einen Kredit enorm riskant. 

Ein weiterer Punkt ist die unterschiedliche rechtliche und wirtschaftliche Situation in anderen Ländern. Die Immobilienmärkte und -preise, die Gesetzgebung sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können sich stark von denen in der Schweiz unterscheiden. 

Diese Faktoren führen dazu, dass viele Banken Hypotheken für Auslandsimmobilien entweder gar nicht oder nur unter sehr spezifischen Bedingungen anbieten.

 

Welche Banken finanzieren Immobilien im Ausland?

Schweizer Banken: Finanzierungen mit Einschränkungen

In der Regel finanzieren Schweizer Banken keine Immobilien ausserhalb der Schweiz. Eine Ausnahme besteht teils für Immobilien in unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze, etwa in Frankreich, Deutschland oder Italien. Hier sind die Banken eher bereit, eine Finanzierung anzubieten, da sie die Region besser kennen und die rechtlichen Rahmenbedingungen überschaubarer sind.

Ausländische Banken mit Schweizer Bezug

Einige ausländische Banken, die in der Schweiz tätig sind, bieten ebenfalls Lösungen an. Beispielsweise ermöglicht die Crédit Agricole teils Hypotheken für Immobilien im grenznahmen Frankreich. Diese Option kann insbesondere für Käufer interessant sein, die eine enge Verbindung zum Zielland haben und von lokalen Konditionen profitieren möchten.

 

Alternativen zu Schweizer Banken

Wenn Schweizer Banken beziehungsweise in der Schweiz ansässige Banken nicht infrage kommen, gibt es mehrere Alternativen, die geprüft werden können:

Lokale Banken im Zielland

Die Aufnahme einer Hypothek bei einer Bank im Zielland ist oft die naheliegendste Option. Diese Banken kennen die lokalen Gegebenheiten und sind mit den rechtlichen Anforderungen vertraut. Allerdings können Sprachbarrieren und unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen den Prozess erschweren. Ein Beispiel hierfür ist Spanien, wo Banken in der Regel bereit sind, Hypotheken an ausländische Käufer zu vergeben, jedoch oft eine höhere Eigenkapitalquote verlangen.

Eigenkapital und Privatkredite

Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Kauf einer Immobilie vollständig oder teilweise mit Eigenkapital zu finanzieren. Alternativ können auch Privatkredite genutzt werden, insbesondere für kleinere Objekte oder Renovierungen. Diese Kredite sind zwar flexibel und nicht zweckgebunden, jedoch häufig mit höheren Zinssätzen verbunden.

Vermögensbasierte Finanzierungen

Eine weitere Option ist die Beleihung von Schweizer Immobilien oder anderen Vermögenswerten, um Kapital für den Kauf einer Immobilie im Ausland freizusetzen. Dies erfordert jedoch eine gründliche Beratung, um steuerliche und rechtliche Implikationen zu klären.

 

Wichtige Faktoren beim Kauf von Auslandsimmobilien

Rechtliche und steuerliche Aspekte

Jedes Land hat eigene Vorschriften für den Erwerb von Immobilien durch Ausländer und andere Steuergesetze. In Ländern wie Frankreich oder Italien müssen Käufer beispielsweise zusätzliche Steuern und Gebühren einplanen, die über den Kaufpreis hinausgehen. Es ist daher ratsam, sich vorab umfassend über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren. Im Zweifelsfall ist es empfehlenswert, sich von einem lokalen Anwalt beraten zu lassen. 

Wechselkursschwankungen

Beim Kauf einer Immobilie im Ausland spielt der Wechselkurs eine zentrale Rolle, da der Preis und die Hypothekarzinsen in der Regel in der ausländischen Währung zu zahlen sind. Schwankungen im Wechselkurs können den tatsächlichen Preis und die langfristigen Kosten der Immobilie erheblich beeinflussen. 

Langfristige Perspektiven

Beim Kauf einer Immobilie im Ausland sollten Käufer nicht nur kurzfristige Trends, sondern auch die langfristige Perspektive des Immobilienmarktes berücksichtigen. Faktoren wie die Entwicklung der Region, die wirtschaftliche Stabilität und potenzielle Wertsteigerungen sind entscheidend für eine kluge Investition. Wer diese Faktoren nicht berücksichtigt, riskiert im schlimmsten Fall, dass er oder sie in ein paar Jahren auf einer Immobilie sitzt, die sich nicht mehr verkaufen lässt – ein Risiko, das von für Schweizer Immobilienbesitzern oft unterschätzt wird, weil sie sich die extreme Nachfrage in der Schweiz gewohnt sind. 

 

Fazit: Gut informiert in den Auslandsmarkt

Die Finanzierung von Immobilien im Ausland erfordert eine sorgfältige Planung und gute Beratung. Mit den richtigen Partnern an Ihrer Seite – idealerweise einer lokal ansässigen Bank – können Sie den Traum vom eigenen Haus im Ausland sicher und effizient verwirklichen. 

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Benjamin Steiner
Benjamin Steiner
Marketing Content Specialist

Benjamin hat einen Masterabschluss an der Universität Zürich und viele Jahre Erfahrung in der Erstellung und Redaktion von Texten. Für Neho recherchiert er aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in der Immobilienbranche und erklärt sie unseren Blog-Lesern auf verständliche Weise.

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Inhaltsverzeichnis
  • Finanzierung von Immobilien im Ausland
  • Warum eine Immobilie im Ausland kaufen?
  • Herausforderungen bei der Finanzierung von Auslandsimmobilien
  • Welche Banken finanzieren Immobilien im Ausland?
  • Alternativen zu Schweizer Banken
  • Wichtige Faktoren beim Kauf von Auslandsimmobilien
  • Fazit: Gut informiert in den Auslandsmarkt

Häufige Fragen

Die meisten Schweizer Banken finanzieren keine Immobilien im Ausland, da sie dort kein Pfandrecht durchsetzen können. Es gibt jedoch Ausnahmen für Immobilien in Grenznähe, beispielsweise in Frankreich, Deutschland oder Italien. Alternativ bieten einige ausländische Banken mit Schweizer Niederlassungen wie die Crédit Agricole Hypotheken für Immobilien im grenznahen Ausland an.

Eine Möglichkeit ist die Finanzierung über eine Bank im Zielland, da diese die lokalen Gegebenheiten kennt und Hypotheken für ausländische Käufer anbietet. Weitere Alternativen sind der Einsatz von Eigenkapital, Privatkredite oder eine vermögensbasierte Finanzierung, bei der bestehende Immobilien oder andere Vermögenswerte in der Schweiz beliehen werden.

Neben der begrenzten Finanzierungsbereitschaft vieler Banken sind rechtliche und steuerliche Unterschiede zur Schweiz zu beachten. Zudem können Wechselkursschwankungen die tatsächlichen Kosten beeinflussen. Käufer sollten sich daher frühzeitig über die Finanzierungsmöglichkeiten, die rechtlichen Rahmenbedingungen und potenzielle Risiken informieren.

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