Die Fläche eines Grundstücks spielt eine zentrale Rolle bei Immobiliengeschäften, Bauprojekten und der Nutzung von Grund und Boden. Doch was genau versteht man unter der Grundstücksfläche, wie wird sie ermittelt und warum ist sie so wichtig? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund und geben Ihnen umfassende Informationen über alles, was Sie zur Grundstücksfläche wissen sollten.
Was ist die Grundstücksfläche?
Die Grundstücksfläche bezeichnet die Grösse eines Grundstücks in Quadratmetern. Sie stellt einen der wichtigsten Parameter dar, wenn es um den Wert, die Nutzungsmöglichkeiten oder die baurechtlichen Gegebenheiten eines Grundstücks geht. Neben der reinen Fläche sind jedoch auch Lage, Zuschnitt, Erschliessung und Bodenbeschaffenheit von grosser Bedeutung für den Wert eines Grundstücks.
Die Fläche eines Grundstücks wird im Katasterplan verzeichnet. Diese amtliche Registrierung ist rechtlich bindend und garantiert eine genaue Erfassung der Grundstücksdaten. Diese Daten sind öffentlich und in der Regel frei einsehbar.
Wie wird die Grundstücksfläche ermittelt?
Die Ermittlung der Grundstücksfläche erfolgt durch professionelle Vermessungstechniken. Die Vermessung wird entweder von einer amtlichen Stelle oder von zugelassenen Vermessungsingenieuren durchgeführt. Mithilfe moderner Technologien wie GPS, Drohnen und Laserscannern wird die Präzision der Vermessung erheblich gesteigert.
Schritte bei der Vermessung:
- Grenzen: Zunächst werden die Grundstücksgrenzen analysiert, die in alten Vermessungsunterlagen oder dem Grundbuch verzeichnet sind.
- Technische Vermessung: Hierbei kommen moderne Geräte wie Tachymeter oder Drohnen zum Einsatz, um die Fläche millimetergenau zu bestimmen.
- Datenübertragung: Die erfassten Daten werden digitalisiert und in die amtlichen Kataster überführt.
Warum ist die Grundstücksfläche wichtig?
Die Grundstücksfläche ist aus verschiedenen Gründen von zentraler Bedeutung. Sie beeinflusst nicht nur den finanziellen Wert des Grundstücks, sondern auch die rechtlichen, baulichen und praktischen Nutzungsmöglichkeiten. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:
1. Verkauf
Die Fläche eines Grundstücks ist ein entscheidender Faktor bei der Preisgestaltung einer Immobilie. Insbesondere bei älteren Immobilienmacht der Bodenwert oft den grössten Teil des Gesamtwerts aus. Damit bildet die Grundstücksfläche die wesentliche Grundlage für die Wertermittlung und beeinflusst den Verkaufspreis massgeblich.
2. Kauf
Für Kaufinteressenten ist die genaue Kenntnis der Grundstücksfläche essenziell. Als zukünftiger Eigentümer möchte man wissen, welche Dimensionen und Nutzungsmöglichkeiten das neue Grundstück bietet.
3. Ausnützungsziffer
Die Ausnützungsziffer definiert, wie stark ein Grundstück bebaut werden darf. Sie stellt das Verhältnis zwischen der Fläche des Grundstücks und der maximal zulässigen Bruttogeschossfläche dar. Die Gemeinden legen diese Ziffer fest, und sie ist in den Zonenplänen sowie der Bau- und Nutzungsordnung geregelt. Je grösser die Ausnützungsziffer für ein Grundstück, desto mehr Bruttogeschossfläche ist pro Grundstückfläche zulässig.
Grundstückfläche ermitteln
Um die Fläche eines Grundstücks herauszufinden, kann man einen Auszug aus dem Grundbuch anfordern. Dort sind neben den Eigentümerangaben auch sämtliche Rechte und Belastungen eines Grundstücks dokumentiert. Ein Teil dieser Informationen, wie eben die Grundstücksfläche, ist öffentlich einsehbar.
Zusätzlich werden im Grundbuch auch offizielle Katasterpläne aufbewahrt, die von amtlichen Vermessungsstellen erstellt werden. Diese Karten zeigen die exakten Grenzen des Grundstücks sowie wichtige Vermessungspunkte und enthalten ebenfalls die Angabe der Grundstücksfläche.
Faktoren, die die Nutzbarkeit der Grundstücksfläche beeinflussen
Topografie
Die Beschaffenheit des Grundstücks ist ein entscheidender Faktor. Hanglagen können die Bebauung erschweren und zusätzliche Kosten verursachen. Flache Grundstücke sind hingegen leichter zu bebauen und vielseitiger nutzbar.
Zuschnitt
Die Form des Grundstücks spielt eine grosse Rolle. Ein rechteckiges Grundstück ist in der Regel einfacher zu bebauen als ein unregelmässig geformtes Grundstück.
Bodenbeschaffenheit
Die Qualität des Bodens, insbesondere seine Tragfähigkeit und Durchlässigkeit, beeinflusst die Kosten und die Art der Bebauung. Grundstücke mit problematischen Bodenverhältnissen erfordern oft zusätzliche Baumassnahmen wie Bodenaustausch oder Fundamentverstärkungen.
Erschliessung
Ein voll erschlossenes Grundstück mit Zugang zu Strom, Wasser, Abwasser und Internet ist deutlich wertvoller und attraktiver als ein unerschlossenes Grundstück.
Zonenplanung
Die lagespezifischen Vorschriften bestimmen, was und wie viel auf einem Grundstück gebaut werden darf. Dazu teilen die Gemeinden Grundstücke verschiedenen Zonen zu. Die Zugehörigkeit zu einer Zone bestimmt beispielsweise, wie viele Stockwerke auf einem Grundstück zulässig sind und was die maximale Bruttogeschossfläche relativ zur Fläche des Grundstücks ist.
Häufige Fragen zur Grundstücksfläche
Wie genau sind die im Grundbuch verzeichneten Angaben?
Die Angaben im Grundbuch beruhen auf amtlichen Vermessungen und sind in der Regel sehr präzise.
Kann die Grundstücksfläche verändert werden?
Ja, durch Teilung oder Zusammenlegung von Grundstücken kann die Fläche verändert werden.
Was kostet eine Vermessung des Grundstücks?
Die Kosten für eine Vermessung hängen von der Grösse und Lage des Grundstücks sowie dem Kanton ab. Eine genaue Vermessung kann in der Schweiz schnell mehrere Tausend Franken kosten.
Fazit
Die Grundstücksfläche beeinflusst den Wert und die baulichen Möglichkeiten eines Grundstücks. Eine genaue Kenntnis der Fläche sowie der damit verbundenen Vorschriften und Gegebenheiten ist für Grundstücksbesitzer und potenzielle Käufer essenziell. Ob Sie ein Grundstück erwerben, bebauen oder verkaufen möchten – die Grundstücksfläche bildet die Grundlage für alle Entscheidungen. Nutzen Sie professionelle Beratung und Vermessung, um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden.