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Wertvermehrende Investitionen: Überlegungen für Eigentümer

Von Benjamin Steiner
Lesezeit: 5 minutes

Wertvermehrende Investitionen senken die Steuerlast beim Immobilienverkauf. Erfahren Sie, welche Massnahmen abziehbar sind und wie Sie steuerlich profitieren können.

Das Wichtigste in Kürze
  • Steuerliche Vorteile: Wertvermehrende Investitionen reduzieren die steuerliche Belastung bei der Grundstückgewinnsteuer und können den Verkaufserlös steigern.
  • Wichtige Massnahmen: Umbauten, energetische Sanierungen und funktionale Aufwertungen sind steuerlich abziehbar, wenn sie den Wert der Immobilie erhöhen.
  • Planung und Dokumentation: Eine frühzeitige Planung und sorgfältige Dokumentation der Investitionen sichern die steuerlichen Vorteile und erleichtern die Nachweisführung.

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Wertvermehrende Investitionen im Hinblick auf einen Verkauf

Wertvermehrende Investitionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Berechnung der Grundstückgewinnsteuer, die beim Verkauf einer Immobilie anfällt. Diese Steuer wird auf die Differenz zwischen dem ursprünglichen Kaufpreis der Immobilie und dem erzielten Verkaufspreis berechnet. Wertvermehrende Massnahmen können dabei den steuerpflichtigen Gewinn erheblich reduzieren, da sie als zusätzliche Anlagekosten vom steuerbaren Grundstückgewinn abgezogen werden dürfen. 

Warum sind wertvermehrende Investitionen steuerlich relevant?

Grundsätzlich dienen werterhaltende Massnahmen dazu, den ursprünglichen Zustand einer Immobilie zu bewahren, und sind daher nicht abzugsfähig. Wertvermehrende Investitionen hingegen erhöhen den Wert der Immobilie und gelten als langfristige Kapitalanlage, die den Verkaufserlös rechtfertigt. So können sie den steuerpflichtigen Grundstücksgewinn spürbar senken und den Eigentümer von einer potenziell hohen Steuerlast entlasten.

Welche Investitionen sind abziehbar?

Zum Abzug berechtigt sind alle Massnahmen, die den Zustand der Immobilie über den ursprünglichen Erwerbszeitpunkt hinaus verbessert haben. Dazu zählen beispielsweise:

  • Umbauten wie der Anbau eines Wintergartens oder einer Garage.
  • Energetische Sanierungen, die den Energieverbrauch signifikant senken, z. B. durch den Einbau neuer Fenster oder moderner Heiztechnik.
  • Aufwertungen des Aussenbereichs, wie der Bau eines Pools oder die Gestaltung eines hochwertigeren Gartens.
  • Zusätzliche Ausstattung, die den Wohnkomfort erhöht, wie der Einbau einer Sauna oder einer modernen Küche.

Wichtig ist, dass diese Investitionen sorgfältig dokumentiert werden. Rechnungen, Baupläne und Belege sollten gut aufbewahrt werden, um die Kosten im Falle einer Steuerprüfung nachweisen zu können.

Energetische Sanierungen: eine Sonderregelung

Energetische Sanierungen geniessen eine besondere steuerliche Behandlung. Ihre Kosten können nicht nur beim Verkauf der Immobilie als wertvermehrende Investition geltend gemacht werden, sondern auch direkt vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, selbst wenn sie den Wert der Immobilie erhöhen. Seit 2020 können die Kosten solcher Massnahmen sogar über drei Steuerperioden verteilt werden, was eine flexible Steuerplanung ermöglicht.

Abwägung vor dem Verkauf: Lohnt sich eine Investition noch?

Für Eigentümer, die einen Verkauf planen, stellt sich die Frage, ob Investitionen vor dem Verkauf sinnvoll sind. Wertvermehrende Massnahmen können sich lohnen, wenn sie:

  1. den Verkaufspreis deutlich steigern und die Zielgruppe der potenziellen Käufer ansprechen.
  2. steuerlich geltend gemacht werden können und dadurch die Grundstückgewinnsteuer erheblich senken.

Bei kleineren Investitionen oder energetischen Massnahmen gibt es oft keinen Grund, diese nicht vorzunehmen. Grössere Umbauten hingegen sollten gut durchdacht werden, da sie nicht immer den gewünschten finanziellen Vorteil bringen – insbesondere, wenn der Nutzen oder die Ästhetik der Massnahme vom Geschmack des Eigentümers abhängt.

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Wertvermehrende Investitionen für Haus- und Wohnungsbesitzer

Ziel

Das Ziel könnte sein, ein attraktiveres, effizienteres und funktionaleres Zuhause schaffen. Ein Dachgeschoss, das bisher als Abstellkammer diente, wird zum zusätzlichen Wohnraum ausgebaut. Ein ungenutzter Garten verwandelt sich in eine Oase mit Terrasse und Pool. Oder eine Sanierung sorgt für Energieeffizienz, die nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch den ökologischen Fussabdruck verkleinert.

Jede dieser Massnahmen trägt nicht nur dazu bei, den Komfort zu erhöhen, sondern kann langfristig den Wiederverkaufswert der Immobilie verbessern. Es lohnt sich, den Fokus darauf zu richten, wie zukünftige Eigentümer die Immobilie wahrnehmen könnten – und was sie bereit wären, dafür zu zahlen.

Kreative Ansätze für Investitionen

  1. Gestaltung von Mehrwert:
    • Zusätzlicher Raum: Der Ausbau einer Garage oder eines Wintergartens schafft nicht nur Nutzfläche, sondern auch zusätzliche Möglichkeiten zur Entfaltung.
    • Neue Funktionen: Das Nachrüsten einer Geschirrspülmaschine oder einer modernen Heizung erhöht den Wohnkomfort und hebt das Objekt im Markt hervor.
  2. Optische und funktionale Optimierung:
    • Die Verschönerung des Aussenbereichs, sei es durch einen gepflegten Garten oder den Bau einer Terrasse, sorgt für einen positiven ersten Eindruck.
    • Energetische Sanierungen wie bessere Dämmung und neue Fenster steigern nicht nur den Wohnwert, sondern reduzieren die Betriebskosten nachhaltig.
  3. Langfristige Strategien:
    • Grössere Umbauten oder energetische Massnahmen können besonders interessant sein, wenn Fördergelder genutzt werden, die oft erhebliche Kosten decken.

Wertvermehrende Investitionen clever finanzieren

Die Finanzierung ist ein häufiges Hindernis, aber auch eine Chance für strategische Planung. Eigentümer sollten die verfügbaren Optionen genau prüfen:

  • Eine Aufstockung der Hypothek ist oft die erste Wahl, da sie bis zu 80 % der Investitionssumme abdeckt.
  • Alternativ können Vorsorgegelder oder spezielle Baukredite genutzt werden. Letztere sind besonders für grössere Umbauprojekte geeignet.
  • Für energetische Massnahmen bietet sich die Möglichkeit an, staatliche Fördermittel zu beantragen. Diese variieren je nach Region und Massnahme, können aber erhebliche Einsparungen ermöglichen.

Was sagen die Steuern?

Grundsätzlich wirken sich die wertvermehrenden und die werterhaltenden Investitionen unterschiedlich auf die Steuern aus: 

  • Werterhaltende Investitionen: Können als normaler Liegenschaftsunterhalt von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Erhöhen den Wert der Immobilie nicht und haben daher keinen Einfluss auf die Vermögenssteuer. 
  • Wertvermehrende Investitionen: Können bei einem Verkauf von der Grundstückgewinnsteuer abgezogen werden. Kann einen Einfluss auf den Steuerwert und den Eigenmietwert haben, wenn eine amtliche Neubewertung stattfindet. 

 

Fazit: Wertvermehrende Investitionen

Wertvermehrende Investitionen bieten Eigentümern vor allem im Hinblick auf die Grundstückgewinnsteuer eine attraktive Möglichkeit, ihre Steuerlast zu senken und gleichzeitig den Verkaufserlös zu optimieren. Eine sorgfältige Planung und Dokumentation dieser Massnahmen ist dabei unerlässlich, um die steuerlichen Vorteile voll auszuschöpfen. Wer den richtigen Zeitpunkt und die passenden Massnahmen wählt, kann sowohl steuerlich als auch finanziell profitieren.

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Benjamin Steiner
Benjamin Steiner
Marketing Content Specialist

Benjamin hat einen Masterabschluss an der Universität Zürich und viele Jahre Erfahrung in der Erstellung und Redaktion von Texten. Für Neho recherchiert er aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in der Immobilienbranche und erklärt sie unseren Blog-Lesern auf verständliche Weise.

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Inhaltsverzeichnis
  • Wertvermehrende Investitionen im Hinblick auf einen Verkauf
  • Wertvermehrende Investitionen für Haus- und Wohnungsbesitzer
  • Fazit: Wertvermehrende Investitionen

Häufige Fragen

Wertvermehrende Investitionen sind Massnahmen, die den Zustand oder den Wert einer Immobilie über den ursprünglichen Erwerbszeitpunkt hinaus verbessern. Sie gelten als langfristige Kapitalanlagen und können die steuerliche Belastung bei der Grundstückgewinnsteuer deutlich reduzieren. Im Gegensatz zu werterhaltenden Massnahmen, die nicht abziehbar sind, können wertvermehrende Investitionen als zusätzliche Anlagekosten geltend gemacht werden.

Abziehbar sind unter anderem:

  • Umbauten, z. B. Anbau eines Wintergartens oder einer Garage.
  • Energetische Sanierungen, z. B. Einbau neuer Fenster oder moderner Heiztechnik.
  • Aufwertungen im Aussenbereich, z. B. Bau eines Pools oder Neugestaltung des Gartens.
  • Zusätzliche Ausstattung, z. B. Sauna oder moderne Küche.

Wichtig: Sorgfältige Dokumentation (Rechnungen, Pläne) ist notwendig, um diese Investitionen steuerlich geltend zu machen.

Wertvermehrende Massnahmen lohnen sich besonders, wenn sie:

  • Den Verkaufspreis signifikant steigern.
  • Die Zielgruppe der potenziellen Käufer ansprechen.
  • Steuerlich abziehbar sind und die Grundstückgewinnsteuer mindern.

Grössere Umbauten sollten gut durchdacht sein, während kleinere oder energetische Investitionen meist sinnvoll sind.

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